Schatten und LEERE
Andreas walther + lin chun-chen
Dauer der Ausstellung: 29.8.–11.10.2025
Öffnungszeiten:
Do + Fr 14:00 bis 18:00 Uhr
Sa 12:00 bis 17:00 Uhr
In der Ausstellung begegnen sich zeitgenössische Kalligrafien von Lin Chun Chen (林俊臣, Tainan/Lukang, Taiwan) und Andreas Walther (Gießen und Taiwan) in einem Dialog des Lichtes der Fotografie und der Schwärze der Tusche.
Lin Chun Chen´s Kalligrafien und Andreas Walthers Fotografien vermitteln in der Ausstellung eine gegenseitige Durchdringung und Annäherung zwischen den sich noch immer fremd gebliebenen ästhetischen Bildkulturen Ostasiens und Europas.
Dem entspricht auch die Verwendung unterschiedlicher Medien durch die beiden Künstler:
Andreas Walther thematisiert in seinen Arbeitsprozessen die Gestaltung körperlicher Wirklichkeit mit Mitteln der Fotografie, während Lin Chu Chen in Körperlichkeit selbst den Ausgangspunkt für die Entstehung seiner kalligrafischen Werke sucht. Die Bewegung des Pinsels bringt die visuell erlebbare Linie hervor und dokumentiert dabei auch die innere Dynamik des oder der Schreibenden.
Die Arbeit von Andreas Walther ist vielfältig vom Leben und Arbeiten zwischen den Kulturen Deutschlands und Ostasiens inspiriert. Nach wie vor lassen sich in seinen Arbeiten - mit der Reflexion künstlerischer Praxis in verschiedenen Medien - Spuren seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln (1998 – 2003) entdecken, aber seit seiner intensiven Zuwendung zur daoistischen Ästhetik (2006) findet sich zunehmend eine Reflexion der Theorie und Praxis des phänomenologischen Schauens, das sich definitionsgemäß bei der Betrachtung von Phänomenen auf die unmittelbare Erfahrung konzentriert und die Interpretation durch Theorien oder Vorurteile zu vermeiden sucht.
Zwar gibt es im Westen verständliche Berührungsängste gegenüber ostasiatischer Kalligrafie, weil die Sorge überwiegt, man könne das Werk durch die Unkenntnis der Schriftzeichen nicht in Gänze erfassen; doch ist das auch für Muttersprachler*innen in vielen Fällen nicht anders, sodass auch ihnen zunächst ‚nur‘ die phänomenologische Annäherung an kalligrafische Werke bleibt.
Das Forum für Fotografie Köln stellt sich sehr bewusst der Herausforderung dieser Kulturvermittlung.
Für die Besucher der Ausstellung im Forum Für Fotografie Köln verspricht der Dialog zwischen Tusche und fotobasierten Arbeiten ein vielschichtiges Erlebnis, in dessen Verlauf der erste, augenfällig starke Kontrast zwischen beiden Medien bald einem sich öffnenden, gemeinsamen Raum zweier künstlerischer Positionen und Kulturen weichen kann.
Die in der Ausstellung gezeigten kalligraphischen Arbeiten hat Lin Chin Chen im Dialog mit Andreas Walthers Fotografien eigens für die Ausstellung Schatten und Leere neu geschaffen. In diesem Prozess sind neue Werke entstanden, die in sich eigenständig sind, aber im räumlichen Zusammenspiel des Ausstellungskonzepts mit Andreas Walthers Arbeiten eine erstaunliche Resonanz entfalten.
gefördert durch: 
Video zur Ausstellung:

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Termine + Sonderveranstaltungen:
29.8 19:00 Eröffnung in Anwesenheit beider Künstler
30.8 14:00 Workshop "Kalligrafie" mit Lin Chun-chen (Lukang, Taiwan)
17:00 Künstlergespräch mit Andreas Walther und Lin Chun-chen
20.9 16:00 Künstlervortrag Andreas Walther "Daoistische Ästhetik und künstlerische Praxis"
27.9 16:00 Vortrag von Norbert Moos "Zen und die Kunst ein Foto zu machen"
Foto 1:
©Lin Chun-chen; Kalligrafie nach einem Goethe-Zitat
Foto 2:
Andreas Walther; Unbenannt #2/2023 (ostasiatische Atmosphäre) ©VG Bildkunst
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