Fotobuch 2017Special Guest:Tomasz Laczny. 40/place which does not exist
11. März - 23.April 2017
Die Ausstellung Fotobuch 2017 füllt die Lücke!
Seit 2003 organisierte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich den Deutschen Fotobuchpreis. Er galt als wichtigster Wettbewerb zur Prämierung der besten Fotobücher des deutschsprachigen Raumes. Seit 2003, dem Gründungsjahr des Forums für Fotografie Köln, traf die Wanderausstellung des Fotobuchpreises auf wachsendes Interesse des Publikums.
Nachdem sich der Börsenverein des Deutschen Buchhandels im März 2016 entschied, das Projekt zu unterbrechen, entschloss sich das Forum für Fotografie, die Lücke zu füllen und eine Plattform für die Fotobuchproduktion 2016 zu bieten. Die Entscheidung, die Präsentation einer Übersicht der aktuellen Fotobuchproduktion eigenverantwortlich durchzuführen, erwuchs dabei nicht nur aus einer bereits bestehenden Leidenschaft für das Phänomen Fotobuch, sondern auch aus der gewonnenen Einsicht der wachsenden Bedeutung, Vielfalt und des steigenden Erfolges bei einem immer größeren Kreises an begeisterten Interessenten. Dabei wurde ganz bewusst auch wegen der hohen Qualität, Vielfalt und Heterogenität der vom Forum für Fotografie getroffenen Auswahl auf eine Prämierung einzelner "Spitzen"-Titel verzichtet. Dem Leser und Betrachter ist damit die Freiheit gegeben, sich selbst ein Urteil zu bilden und eventuell, so wie wir, zu der Einsicht zu gelangen, dass auch die von uns eingeladenen kleineren Fotobuchverlage Großes leisten.
Wir möchten uns daher an dieser Stelle ganz herzlich für die begeisterte Unterstützung unserer Initiative durch die folgenden Fachverlage bedanken:
Benteli/Imprint der Braun Publishing
Tomasz Laczny. 40/place which does not exist
Wir freuen uns sehr, Tomasz Laczny als special guest im Rahmen von "Fotobuch 2017" im Forum für Fotografie begrüßen zu dürfen. Gezeigt wird eine konzentrierte Auswahl von Fotografien aus seinem Fotoprojekt "40/place which does not exist", die sich mit der kritischen Situation der in algerischen Flüchtlingscamps lebenden Sahrawi auseinandersetzt. In kontraststarken Schwarzweißaufnahmen nimmt Tomasz Laczny hier die harte Realität der in vier großen Zeltstädten in der algerischen Sahara lebenden ca. 165.000 Vertriebenen in den Blick.
Die durch die ausdrucksstarke fotografische Ästhetik ermöglichte Abstraktion, Distanz und Leere vermitteln, auf die Geste direkter Anklage verzichtend, ein Gefühl der Verlorenheit und Perspektivlosigkeit, mit der die dort wartenden Einwohner seit 40 Jahren leben müssen. Lacznys von Empathie und Respekt getragenen Fotografien sind daher ein Zeugnis der Absurdität menschlicher Extremsituationen und im Besonderen eines vergessenen Konflikts, der für die Weltöffentlichkeit nicht zu existieren scheint.
Das aus diesem Projekt entstandene Fotobuch, in dem Lacznys Fotografien mit Luftaufnahmen der Lager in Dialog treten, erhielt im Rahmen des Dummy Award Kassel 2016 eine "honorable mention". Das Fotobuch von Tomasz Laczny 40/place which does not exist , das im Rahmen von Fotobuch 2017 präsentiert wird, kann während der Ausstellung erworben werden (40 €).
Weitere Informationen: www.forum-fotografie.info www.tomasz-laczny.com
Tomasz Laczny was born in Poland, studied art and design and philosophy. In his works he deals with complex issues of identity, belonging and connection. He is interested in creating photobooks mainly. He recently published a photobook “40” about refugee camps and conflict in Western Sahara. The book has received honorable mention in 2016 Dummy Award Kassel competition. He is currently working on his next photobook "Dis-Appearance". He lives and works in London.
"'40' is about a personal journey to the country which does not exist. In 1975 the last African colony, Western Sahara, was invited by Morocco and many of the population forced to leave their country. Even though under international law the invasion was illegal and that in 1991 Morocco agreed to referendum, the Saharawi people are still waiting for a resolution to this conflict. This is a photographic book about the Saharawi people who live in refugee camps in Algeria. They have waited 40 years to return to their homeland of Western Sahara. The camps are located near Tindouf in Western Algeria at a place called 'The Devil’s Garden’. I visited the Saharawi refugee camps by chance. The book is my personal diary. This journey changed my point of view of many different things. It definitely taught me a lot about patience and human dignity. It was an unforgettable journey both mentally and physically. The book contains a combination of photographs from the camps as well as graphics based on satellite images of the camps from space. There are two titles for this book ‘40’ which refers to the number of years the Saharawi people have been waiting to return to their homeland and ‘The place which does not exist’ (in Arabic) which refers to their current political status." (Tomasz Laczny)
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