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Christopher Muller

Im, am, um und vor dem Bild

 

12.06. - 24.07.11

 

 

Das Forum für Fotografie präsentiert eine Auswahl jüngster fotografischer Werke von Christopher Muller aus den drei Themenblöcken Stillleben, Landschaften und Collagen.

 

Zentraler Aspekt von Mullers künstlerischem Ansatz ist die Kombination und Konfrontation vertrauter, alltäglicher Objekte und Situationsfragmente. Hierdurch wird hinter der funktionsorientierten Banalität der ins Bild gerückten Einzelelemente ein neuer, unvertrauter Blick frei auf eine surreal aufscheinende zweite Natur, eine Art fremdes Eigenleben der Dinge.

 

Die in subtil ironischen Arrangements ihrer Alltäglichkeit enthobenen unspektakulären Objekte erhalten eine gleichsam menschliche Individualität und Intimität. Sie scheinen uns dadurch einerseits näher zu treten, andererseits aber auch eine neue Distanz zum Betrachter einzunehmen. Durch diese Verfremdungsstrategie der Offensichtlichkeit erhält die uns allzu bekannte Realität die Möglichkeit, auf überraschende Weise in Erscheinung zu treten.

Der Künstler formuliert seine Sicht der Dinge wie folgt: „Die Objekte haben vertraute Funktionen und stehen für geläufige Verhaltensmuster, und wir widmen ihnen keine besondere Aufmerksamkeit  im alltäglichen Umgang. Mich fasziniert die Art, wie diese einfachen, banalen Objekte manchmal offenkundig ihr Schweigen brechen und eine Befindlichkeit evozieren oder reflektieren.“

 

Das bewusste Spiel mit den konkurrierenden Gesten der skrupulösen Inszenierung und scheinbaren Beiläufigkeit des Realen mündet in eine ständig neu formulierte Befragung der betrachteten Dingwelt und eine Reflexion über das Konstruierte des fotografischen Abbildes selbst.

 

Sei es durch Kombinatorik oder durch digitale Manipulation, immer wieder wird die Illusion des Dokumentarischen durch Störmomente in Frage gestellt und ad absurdum geführt. Was bleibt, ist die Möglichkeit, auf unerwartetem Terrain einen neuen, nicht zweifelsfreien Blick auf die Doppelbödigkeit des Realen und die komplexe Hintergründigkeit von Mullers Fotografie zu erhalten.

 

Thomas Appel

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