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Berlin Mai 1945 - Valery Faminsky

Ein unbekanntes Bildarchiv

 

14. März - 25. April 2020

 

Fotografien © Valery Faminsky / Arthur Bondar’s private collection

 


Anlässlich der Präsentation des Deutschen Fotobuchpreises 2019/1920 zeigt das Forum für Fotografie Köln vom 16. März bis zum 25. April 2020 eine umfassende Werkschau der Fotografien von Valery Faminsky, die dieser im Frühjahr 1945 in Berlin aufnahm.

 

Zur Vernissage am 14. März werden Thomas Gust und Ana Druga, die Herausgeber des Bildbandes »Valery Faminsky – Berlin Mai 1945« anwesend sein. Thomas Gust wird in einer Ausstellungsführung um 17 Uhr über das Werk Valery Faminsky und die Entdeckung der Fotografien sprechen.

 

Die Fotografien des russischen Fotografen Valery Faminsky (1914-1993) von der Befreiung Berlins und den ersten Friedenstagen in der zerstörten Stadt haben neben ihrem historischen Dokumentationswert eine herausragende künstlerische Bedeutung. Valery Faminsky, der mit den sowjetischen Truppen 1945 nach Berlin kam, schildert ohne Pathos und politische Propaganda das Leid der völlig zerstörten Stadt, die Friedenssehnsucht der erschöpften Bevölkerung und den Alltag der russischen Truppen. Er fokussiert die individuellen Schicksale von Menschen auf Seite der Sieger und Besiegten und macht deutlich, dass sie alle durch den Krieg zu Opfern gemacht wurden: Verwundete Soldaten und Zivilisten, Fremdarbeiter auf dem Weg in die Heimat, vom Hunger und der Niederlage geprägte deutsche Flüchtlinge, verzweifelte Menschen auf der Suche nach Essbarem, sauberem Wasser und verlorenen Angehörigen. Faminsky zeigt eine merkwürdige Gemeinschaft von kriegsmüden Überlebenden auf beiden Seiten der früheren Front.

 

Valery Faminsky war von 1943 bis 1945 als Frontfotograf für die Rote Armee im Einsatz. Seine eigentliche Aufgabe bestand in der fotografischen Dokumentation der medizinischen Versorgung und den Transporten verwundeter Soldaten. Mit dieser Legitimationen ausgestattet, konnte er sich in Berlin frei bewegen und setzte sich über das verhängte Verbot hinweg, die Zivilbevölkerung, Not und Zerstörungen zu fotografieren. Am 22. Mai 1945 kehrte Faminsky mit seinen belichteten Filmen nach Moskau zurück. Er hat diese Bilder nie veröffentlicht. Seine Enkelkinder entdeckten das Archiv mit fast 500 Negativen in seinem Nachlass und boten es zum Verkauf im Internet an. Der in Moskau lebende ukrainische Fotojournalist Arthur Bondar erwarb das Archiv 2017 und machte es der russischen Öffentlichkeit zugänglich.

 

Der Verlag Buchkunst Berlin veröffentliche gemeinsam mit Arthur Bondag den Bildband »Valery Faminsky – Berlin Mai 1945« im vergangenen Jahr. Er wurde mit der Silbermedaille des Deutschen Fotobuchpreises 2019|20 prämiert.

 

 

 

 

 

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