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Horacio Coppola

Ein Bauhaus-Schüler in Buenos Aires

 

7. September - 2. November 2019

Einführung: Klaus Honnef

 

 

Das Forum für Fotografie zeigt zum 100-jährigen Bauhaus-Gründungsjubiläum Fotografien des argentinischen Fotografen Horacio Coppola (1906-2012). Die Fotografien stammen aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung.

 

Horacio Coppola

Horacio Coppola, © fotografiert von Norbert Bunge

 

Von den avantgardistischen Kunstexperimenten des „Neues Sehens“ und der „Neue Sachlichkeit“ fasziniert, hatte der Kosmopolit aus dem damals sehr weltoffenen und prosperierenden Buenos Aires bereits 1930 eine erste Europareise unternommen und die Fotografien von László Moholy-Nagy und Albert Renger-Patzsch kennengelernt. 1932 unternahm er eine Reise zum Bauhaus (nach der politischen Vertreibung aus Weimar und Dessau hatte das von Walter Gropius begründete Bauhaus in einer alten Telefongerätefabrik in Berlin-Steglitz eine letzte, kurze Bleibe vom Herbst 1932 bis zum April 1933 gefunden) und lernte dort den Künstlerkreis um Ellen Rosenberg (später Auerbach), Walter Auerbach und Walter Peterhans kennen. Grete Stern motivierte ihn, sich am Bauhaus zu immatrikulieren. Nach einer Ausbildung in der Bauhaus-Fotoklasse bei Walter Peterhans kehrte Coppola zusammen mit Grete Stern 1936 nach Buenos Aires zurück und eröffnete mit ihr ein eigenes Studio. Die Abstraktion von Formen und deren freie kompositorische Konstruktionen (die bei Grete Stern zu surrealen Collagen verschmolzen) beeinflusste bleibend seine fotografische Arbeitsweise. 2015 wurde am MOMA in New York nach umfassender kunsthistorischer Aufarbeitung eine Retrospektive von Grete Stern und Horacio Coppola gezeigt. Coppolas Lebenswerk ist ganz überwiegend in Buenos Aires entstanden. Als bekennender Bauhaus-Schüler gilt Coppola heute als Begründer der modernen argentinischen Fotografie.

 

VITA Horacio Coppola (PDF)


Fotografien: © Horacio Coppola

 

 

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