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Reinhard Matz

Fassade. Köln

 

11. März - 3. April 2005

 

 

Von 2001 bis 2005 hat der Fotograf und Medienwissenschaftler Reinhard Matz das Stadtbild von Köln zum Thema einer freien Fotoarbeit gemacht. Er vermied dabei die bekannten Ansichten, Orte und Bauwerke und konzentrierte sich auf alltägliche, gleichwohl in ihrer Summe stadtprägende Straßenzüge und Bauten, die er als Zusammenschau wie auch sehr detailliert in prägnante dokumentarische Bilder fasste.

 

Die fotografierten Architekturen sind geprägt von Abwandlungen, Verschalungen und Übermalungen im Zuge des sich wandelnden Zeitgeschmacks ihrer Besitzer. Häufig fallen die stilistischen Unterschiede von Haus zu Haus ins Auge. Die Gestaltung der Kölner Fassaden, die ja wörtlich genommen die Gesichter der Stadt ausmachen, folgt offenbar keiner übergeordneten Idee, sondern vergegenständlicht eine befremdliche Konzeptlosigkeit. Zusammengenommen entsteht ein irritierendes Bild dieser viertgrößten deutschen Stadt, die an vielen Stellen ein überraschend kleinstädtisches Gepräge erhalten und angenommen hat.

 

Der Fotograf, in seinen Auftragsarbeiten sowie in früheren Ausstellungs- und Buchprojekten eher der Großformatkamera verbunden, benutzte für seine Arbeit eine kleine Digitalkamera, die ihm eine unbeschwerte, spontanere Arbeitsweise ermöglichte. Er wollte, wie er sagt, nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Auch für die Ausstellung gehe es ihm nicht um Bilder im Imponierformat, sondern um die Genauigkeit des Hinsehens. Bilder im Buchformat nötigten zu einer intimeren und präziseren Lektüre, man müsse sie buchstäblich näher an sich heranlassen als plakatgroße Abzüge. So entstand eine umfang-, facetten- und detailreiche Arbeit zum derzeitigen Bild der Stadt.

 

Die Ausstellung zeigt rund 200 dieser kleinformatigen Fotografien, über 250 finden sich im gleichnamigen Buch. Wer sich später einmal ansehen möchte, wie Köln am Anfang des 21. Jahrhunderts ausgesehen hat, wird es in den Fotografien von Reinhard Matz entdecken können.

 

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